Reisewissen oder Industriespionage?

Das Thema Mobilsein und Reisen ist in der neuen Ausstellung des Volkskundemuseums unterschiedlich präsent. Eine historische Reise wird besonders vorgestellt – jene von Erzherzog Johann nach England und Schottland von Oktober 1815 bis März 1816.

Das Reiseprogramm war äußerst dicht, in eine Landkarte von England, Wales und Schottland, die sich heute im Steiermärkischen Landesarchiv befindet, hat ein Mitglied der Reisegesellschaft die einzelnen Etappen der fast fünfmonatigen Reise eingezeichnet. Besichtigt wurden vor allem Infrastrukturen der boomenden Industrie wie Häfen, Kanäle, Brücken, Fabriken, Bergwerke, aber auch Kultur- und Sozialeinrichtungen. Johanns minutiös geführtes Tagebuch, das sich ebenfalls erhalten hat, zeugt von dem großen Interesse des Erzherzogs, das er den Entwicklungen in England entgegenbrachte. Wieder zurück in der Steiermark, konnte er das gesammelte Wissen für seine Modernisierungsprojekte fruchtbar machen.

Als Erneuerer und auch als Bewahrer wurde er später immer wieder in Erinnerung gerufen, allen voran von Vertretern des Volkskundemuseums oder auch im Rahmen von Gedenkjahren.