Erste Einblicke
Unter dem Titel Die Vielfalt des Lebens beschäftigt sich die STEIERMARK SCHAU 2023 in einem neuen „Haus der biologischen Vielfalt“ in der Tierwelt Herberstein und dem angrenzenden Naturschutzgebiet Feistritzklamm sowie einem mobilen Element in den Regionen mit der Faszination, der Bedeutung und der Bedrohung der Biodiversität.
Mit der ersten Auflage der STEIERMARK SCHAU startete das Land Steiermark 2021 ein in die Zukunft gerichtetes biennales Ausstellungsformat mit dem Ziel, aktuelle gesellschaftliche Fragen aufzugreifen. Die zweite STEIERMARK SCHAU widmet sich daher ab April 2023 der Vielfalt des Lebens. Hauptschauplatz des Projektes ist die Tierwelt Herberstein, die seit 2022 zum Universalmuseum Joanneum gehört. Und auch diesmal wird ein mobiles Ausstellungselement die STEIERMARK SCHAU in andere steirische Regionen bringen.
Die STEIERMARK SCHAU widmete sich bereits bei ihrer Premiere 2021 aktuellen Fragen der Gegenwart, nämlich der Entwicklung, der Identität und den Zukunftsoptionen vieler Bereiche der Steiermark aus den Perspektiven von Wissenschaft, Kultur und Kunst. Die zweite Auflage beleuchtet ein nicht weniger aktuelles Thema: die Bedeutung und damit die Notwendigkeit der Erhaltung der Biodiversität am Beispiel der Steiermark. Dies soll den Besucher*innen anhand von Themeninseln sowie in einem neuen „Haus der biologischen Vielfalt“ in der Tierwelt Herberstein und dem angrenzenden Europaschutzgebiet Feistritzklamm nähergebracht werden. Die faszinierende Vielfalt wird vor allem mit interaktiven Ausstellungstechniken sichtbar gemacht werden. In einem von Alexander Kada gestalteten mobilen Ausstellungselement wird das Thema der STEIERMARK SCHAU auch im kommenden Jahr aus verschiedenen künstlerischen Positionen beleuchtet sowie in die steirischen Regionen und darüber hinaus getragen werden.
Kulturlandesrat Christopher Drexler: „Die Natur hält eine unglaublich faszinierende und beeindruckende Vielfalt bereit, die sich in der Steiermark in ganz besonderer Weise zeigt. In Herberstein erfährt die Vielfalt des Lebens, sowohl was die Pflanzen- als auch die Tierwelt angeht, eine zusätzliche Kumulierung. Die STEIERMARK SCHAU ist eine große Liebeserklärung an unser Bundesland. 2023 wollen wir voller Stolz zeigen, wie bunt und biologisch vielfältig unsere schöne Heimat ist. Diese Betrachtung aus wissenschaftlicher und künstlerischer Sicht im Zuge der STEIERMARK SCHAU 2023 soll uns gleichermaßen Auftrag sein, die einzigartige Vielfalt des Lebens zu schützen und zu bewahren.“
Biodiversität bezeichnet die biologische Vielfalt des Lebens. Diese zu schützen, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die durch menschliche Eingriffe hervorgerufene Veränderung unseres Planeten und deren negative Auswirkungen treiben den Verlust der Lebensvielfalt gegenwärtig besorgniserregend schnell voran. Stirbt eine Art aus, so geht sie dem Planeten mitsamt ihren spezifischen Funktionen unwiederbringlich verloren und bringt – im schlimmsten Fall – für den Menschen lebensnotwendige Funktionen von Ökosystemen aus dem Gleichgewicht. Biodiversität ist unser kostbares, natürliches Erbe – die Basis unserer menschlichen Existenz und die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen. Ihr funktionaler, materieller und ästhetischer Wert ist unermesslich. Die Vielfalt des Lebens ist einzigartig – auf der ganzen Welt und vor unserer eigenen Haustür – sie berührt jede*n von uns.
Als Träger der Ausstellung des Landes fungiert das Universalmuseum Joanneum. „Auch wenn die Folgen der Pandemie uns noch beschäftigen, ist der unwiederbringliche Verlust der Biodiversität im Rahmen des Anthropozän eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Es gibt in der Steiermark keinen besseren Ort, dieses Thema zu vermitteln, als in der Tierwelt Herberstein in Verbindung mit dem an Artenreichtum einzigartigen Europaschutzgebiet Feistritzklamm. Die organisatorische Zusammenführung der Tierwelt Herberstein mit dem Universalmuseum Joanneum und seiner Abteilung Naturkunde ist die logische Konsequenz und eine ausgezeichnete Voraussetzung zur Erarbeitung der Ausstellungsidee, da sich beide dem Schutz der Natur verschrieben haben“, so die Geschäftsführung der Universalmuseum Joanneum GmbH Wolfgang Muchitsch und Alexia Getzinger.
Erleben und handeln
Ziel der STEIERMARK SCHAU ist es, Faszination und Neugierde zu wecken, die Vielfalt des Lebens in all ihren Facetten begreifbar zu machen und zum eigenen Handeln und Gestalten anzuregen. Im „Haus der biologischen Vielfalt“ werden die Besucher*innen Einblicke in den biologischen Kosmos und die Möglichkeit erhalten, die Vielfalt des Lebens selbst zu erforschen. Ein Großteil der Installationen wird interaktiv sein, man wird also in die Rolle einer Naturforscherin*eines Naturforschers schlüpfen können. Zugleich wird man die eigene Bedeutung im Ökosystem erleben und die komplexe Beziehung zwischen sich und anderen Lebewesen erfahren können. Der Mensch ist Teil des Ganzen. Die Ausstellung will dazu anregen, empathisch und bewusst zu agieren, und möchte Perspektiven für alternatives, zukunftsfähiges Handeln aufzeigen. Auf Basis persönlicher Berührungspunkte rücken die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten in den Vordergrund – der verantwortungsvolle Umgang mit der biologischen Vielfalt des Lebens im unmittelbaren Umfeld kann entstehen.
Federführend bei der Konzeption der STEIERMARK SCHAU 2023 ist die Abteilung Naturkunde am Universalmuseum Joanneum sowie die Tierwelt Herberstein. Wolfgang Paill, Leiter der Naturkunde am Joanneum, sieht die Zusammenarbeit als große Chance: „Naturkundemuseen beschäftigen sich seit jeher mit der Vielfalt der belebten Natur. Gerade wegen des fortschreitenden Verlustes dieses Schatzes freut es mich, das für unsere Zukunft so wichtige Thema im Rahmen der STEIERMARK SCHAU einem breiteren Publikum zugänglich machen zu können.“
Doris Wolkner-Steinberger, Geschäftsführerin der Tierwelt Herberstein: „Neben unserem bisherigen umfassenden zoologischen Angebot entsteht mit der Ausrichtung der STEIERMARK SCHAU 2023 ein komplett neuer Blickwinkel auf die Tierwelt Herberstein. Der Landestiergarten als Tochterunternehmen des Universalmuseums Joanneum hat dadurch die Möglichkeit, den Besucher*innen eine weitere Facette der Zoologie näherzubringen.“
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