Das Volkskundemuseum nimmt die Gegenwart zum Ausgangspunkt der neuen Ausstellung. Tauchen Sie in vier Ausstellungsmodulen ein in Geschichten und Erfahrungswelten von Menschen in der Steiermark.
1. Die Farbe Steiermark
Mit der Farbe Grün spannt die Ausstellung den Bogen von der Konstruktion des Steirischen über die Präsenz der Farbe Grün im Bereich der öffentlichen Verwaltung, im öffentlichen Raum, die touristische Nutzung für die Vermittlung einer bestimmten Idee bis hin zur Frage, welche Geschichten und für die Steiermark relevanten Beziehungen sich über „grüne“ Objekte erzählen lassen.
In diesem Teil der Ausstellung verschmilzt das Museum mit einem Kaffeehaus, in dem Besucher*innen dazu eingeladen, sind, über „grüne“ Objekte und ihre Geschichten miteinander in Dialog zu treten.
2. Uns geht es gut!?
Steigender Konsum und Fortschritt, wachsende Lebensqualität, Bildung und Mobilität widerspiegeln ein breites Verständnis westlicher Wohlstandsentwicklung und gehören zum Selbstverständnis vieler Bewohner*innen der Steiermark. Was können diese „Uns geht es gut“-Faktoren konkret über das Land erzählen?
Gegenwärtige „steirische“ Selbstbilder werden in diesem Modul durchleuchtet. Besucher*innen sind eingeladen, diese Vorstellungen anhand kulinarischer Aushängeschilder, des Bildungssektors, einer beliebten Tourismusregion und über das Thema Mobilität und individuelle Mobilitätserfahrungen zu erkunden.
3. Meine Welt, deine Welt und wie kommen wir zusammen?
Was mich oder uns ausmacht und wie wir mit anderen leben wollen, sind Fragen, die uns als Individuen in unseren Beziehungen und auch als Teil einer Gruppe beschäftigen. Gerade in Zeiten von Veränderungen gewinnt die Frage das Gemeinsamen an Bedeutung. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Umfeld ist Teil eines nie abgeschlossenen Entwicklungsprozesses.
In diesem Modul geht es um Formen und Praktiken des Austauschs als wesentliches Element der Selbstentwicklung und des Zusammenlebens. Die Akzeptanz von Anderssein und Ambivalenzen sind elementare Bestandteile moderner Gesellschaften. Besucher*innen begegnen Jugendlichen, die ihre digitalen Biografien reflektieren. Sie treffen Menschen, die ihren Herkunftsort verlassen mussten. Auf der Suche nach gesellschaftlichen Lösungen für ein gerechtes Zusammenleben kommen Akteur*innen zu Wort, die Verantwortung zeigen für die Gesellschaft und ihre Geschichte. Im Mitsprechzimmer können sich Besucher*innen austauschen.
4. Was wird sein? Krise und Krisenbewältigung in früheren Zeiten
Immer wieder in der Vergangenheit sahen sich Menschen radikalen Veränderungen ausgeliefert, fühlten sich bedroht oder erfuhren Bedrohungen real. In diesem Teil der Ausstellung werden vier historische Krisenzeiten in der Steiermark vorgestellt: Welche individuellen und gesellschaftlichen Formen der Krisenerfahrung und -bewältigung können beobachtet werden?
Erlernte bzw. persönliche Glaubenspraktiken, materielle Hilfsmittel, das Etablieren von Strukturen und Institutionen oder auch die Popularisierung von „Helferfiguren“ (wie etwa der Person Erzherzog Johanns in den 1930er-Jahren) sollen in Krisenzeiten schützen, stärken, helfen. Heute bieten unterschiedliche Deutungseliten Orientierungen im Umgang mit der Covid-19-Pandemie an, doch auch in der Vergangenheit wurden in unsicheren Zeiten bestimmte Linien stark gemacht oder Identitätsvorstellungen verbreitet.